Sag’ mir, wo das Brompton ist

Sag’ mir, wo das Brompton ist

Hast du das Klingeln nicht gehört, Alter?

Unser Brompton ist ein ungemein beliebtes, praktisches und kostbares kleines Gefährt. Genau das ist es, was es nicht nur für Nutzer und Eigentümer, sondern auch für die überall lauernden langen Finger attraktiv macht. Wie kann man also dem Klau am Besten vorbeugen oder, wenn er denn leider doch passiert sein sollte – Verdammt! – dem guten Stück wieder näher kommen?

Wer das Brompton als Lifestyle-Akzent einer ausgefeilten Innenarchitektur einsetzt, braucht sich darum natürlich nicht bekümmern. Aber ein solides Schloss ist sicher angebracht, wenn das bewegte Faltrad vorübergehend ortsfest gemacht werden muss. Angekettet kann die Fahrradfahrerin es an der Laterne zurücklassen, um einen Besuch zu machen, einen Einkauf zu erledigen, eine Besichtigung zu unternehmen oder zu tun, wonach ihr eben gerade der Sinn steht. Dieser Aspekt der Sicherheit ist essentiell und tatsächlich tüddel ich z.B. sogar lieber mit zwei Schlössern herum, als es bequem bei einem zu belassen.

 

Das hat sich so ergeben: Ich habe mir zuerst und schnell ein Baumarktschlösschen angeschafft, um das Brompton bei der ersten Ausfahrt überhaupt ein wenig zu sichern und erst später ein „richtiges“ beim Fahrradhändler meines Vertrauens – Preisunterschied: ungefähr 65,– Euro. Seitdem liegen die beiden Ungleichen Zahlenschlösser einträchtig in der Hutablage meines Smart, der das Brompton über die längeren Strecken herumfährt.

 

Das kann dem Einen oder der Anderen komisch vorkommen, aber hier sind wir, um bedingt liebenswerte Macken zu umschreiben, bei der individuellen Psychologie des jeweiligen Radlers angekommen. Und in Sachen gefühlter Sicherheit und Wertschätzung tickt eben jeder anders. Zusätzlich zur Verkettung habe ich mir nämlich Apples pfiffigen AirTag ans Rad geschraubt, das bonbongroße Ortungstool, das sich mit dem Telefon verbindet und ziemlich zuverlässig meldet, wann und vor allem wo zuletzt ein iPhone in der Nähe war.

 

Auch der AirTag hat seine Befindlichkeits-Seite: Es ist manchmal einfach beruhigend, auf dem Smartphone kurz zu checken, dass das Rad noch da ist, wo man es angeschlossen hat. Die andere Seite dieser Medaille heißt nicht Beruhigung, sondern Verfolgung. Wenn also das Rad nicht mehr am Platz, sondern als Diebesgut auf illegal eingeschlagenen Abwegen sein sollte, ist es doch immerhin gut zu wissen, wo die ungefähr hinführen.

 

Damit das klappt, sollte der AirTag so diskret wie möglich am Rad montiert sein – denn sonst wird eine rohe und trotzdem nicht komplett unterbelichtete kriminelle Energie ihn ruck-zuck entfernen. Wo also hin mit dem Ortungs-Drops? In den Gestellröhren ist zwar Raum dafür, nur leider funktioniert dann die Verbindung zum Telefon nicht mehr. Als Zubehör gibt es inzwischen aber glücklicherweise von den Lampen bis zur Klingel jede Menge diskreter An- und Unterbringungsmöglichkeiten für einen AirTag auf dem Fahrradmarkt.

 

In diesem Fall habe ich mich nicht für das hellste, sondern für das lauteste Teil entschieden: Die Klingel. Nun mag man wohl einwenden, dass das ja nicht besonders helle ist, denn das Brompton hat doch schließlich eine schnuckelige Zwergenklingel. Tja! Jetzt wird es Zeit, über das Alter zu reden … diese vorhandene Klingel ist so zart im Sound, dass ich als älterer Pedalist sie kaum zu hören kriege. Zudem: Kündige ich mich einer vor mir z.B. begeistert über das Kopfsteinpflaster der Speicherstadt stolpernden Touristengruppe mit dieser Klingel an, während daneben vielleicht noch ein SUV vorbeibrettert, könnte ich genauso gut versuchen, per Telepathie mit ihr zu kommunizieren.

 

Also musste in meinem Fall ohnehin eine senioren- und verkehrslärmgerechte Akustik her – deshalb die etwas größere Klingel, die auch noch Platz für die Ortung im aufschraubbaren Untergeschoss bietet. Einen übermäßig wertigen Eindruck unter dem übrigen titanischen Zubehör macht sie zwar nicht, aber sie pingt vernehmlich und die Kosten sind angenehm uninflationiert: Ein preiswertes, funktionales Verschleißteil.

 

In diesem Sinne: Schöne Erlebnisse, immer ein paar Fingerbreit Luft im Reifen und ein allzeit gut gesichertes Brompton!

 

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