Manchmal ist auch Perfektion perfektionierbar: Ein Ständer steht dem Brompton gut!
Es gibt immer mal wieder Situationen im Leben eines Radfahrers und einer Radfahrerin, in denen es auf den guten und schnellen Stand des Fahrrads ankommt! Und das betrifft auch ein so patentes Faltrad wie unser Brompton. Normalerweise, wenn sie das Rad einmal aus der Hand geben muss, klappt die geübte Bromptonistin es einfach auf den Gepäckträger, was in zivilisierter Umgebung und auf einem Designerteppich sehr pfiffig aussieht und ja auch wirklich ist.
Aber: Was tun, wenn auf dem Gepäckträger schon was festgeschnallt ist, vielleicht die Getränkekiste, die Einkaufstasche, das Baguette, die Eierpackung oder der Blumenstrauß, um mal mit zunehmender Zerbrechlichkeit der transportierten Güter zu argumentieren? Oder wenn der Untergrund schmutzig, schmierig oder auch nur klitschnass ist, kommt ja mal vor? Man kann das Rad schließlich nicht überall sicher anlehnen. Tja! Hier kommt der zusätzliche Ständer ins Spiel und schon kann der kurze Shopping-Besuch im Geschäft am Wegesrand mit einem kleinen Fußklick und leichten Herzens begonnen werden. Um dann den Gepäckträger mit weiteren Lebensnotwendigkeiten zu beladen.
Der Ständer sollte natürlich auch das beladene und dadurch kibbeligere Rad stabil halten, am Besten in eingeklapptem Zustand die Miniatur-Luftpumpe, die am Hinterrad eingerastet ist, an ihrem Platz lassen und möglichst leicht sein. Unter diesen Aspekten lohnt sich ein Vergleich der auf dem Markt verfügbaren Typen. Ansonsten gilt meines Erachtens als Steigerung des gewohnt kompakten Fahrrad-Luxus grundsätzlich: Nie mehr ohne Ständer unterwegs!
Ein weiteres Beispiel aus der alltäglichen Brompton-Praxis gefällig? Ich bin gern mit dem Superrad auf Fotoexkursion. Ich habe es im Kofferraum – wenn der Name für dessen Minimal-Platzangebot überhaupt angebracht ist – meines Smart verstaut und entfalte es, wo immer der Blick aus dem Autofenster für den neugierigen Optiker nicht weiterführt. Dann radele ich durch Städte und Landschaften, mache mir ein Bild der Gegend, so geschehen u.A. in Mölln, Göttingen, Frankfurt, Konstanz oder Mantua: Extrem praktisch, weil ich an allen Auto-Verkehrshindernissen und Staus vorbeischlenze, bei innerstädtischen Attraktionen einfach vorfahren oder auch mal abgelegenere Ziele ansteuern kann und dann an jeder Laterne einen Parkplatz finde. Die schönsten Erlebnisse hat man ja oftmals gar nicht da, wo alle anderen auch gerade sind. Ist man allerdings mal mittendrin unterwegs, dann aufgepasst in Fußgängerzonen, die werden nämlich, wie z.B. in München oder Aachen erlebt, von geldgierigen uniformierten Gangs bewacht, die einem etwa so unverhofft auflauern wie seinerzeit die spanische Inquisition anderen armen Sündern …
Das ziemlich zeitgemäße „Mobilitätskonzept“ aus Smart & Brompton hat sich auf vielen Reisen bewährt, setzt aber zusätzlich gute Schlösser und optimalerweise einen unauffällig angebrachten Air-Tag für das Faltrad voraus. Dazu vielleicht bei späterer Gelegenheit noch ein paar Worte. Um aber für’s Erste beim Thema zu bleiben: Der Fahrradständer für das Brompton ist etwa so praktisch wie ein Stativ es nachts für eine Kamera ist. Wem dieser Vergleich nichts sagt: Ein Stativ bietet einen stabilen Stand, so daß man lange belichten und so trotz finsterster Dunkelheit ein scharfes Bild in den Kasten bekommen kann. Der Ständer am Faltrad ist für den Fotografen praktisch, weil man in jeder Umgebung das Rad fix abstellen und sich um die Kamera, die Situation und das Bild kümmern kann, statt sich mit dem Brompton-Origami zu beschäftigen und dann womöglich dabei zuzusehen, wie der Gepäckträger in den (einfach mal dramaturgisch raffiniert dazufabulierten) Matsch einsinkt.
https://cdn.shopify.com/s/files/1/0502/1145/5154/files/20230518_026_IMG_7569_tn.jpg?v=1689945506Apropos Matsch: Das Brompton ist ein Rad, mit dem sich’s erstaunlich gut durch Dick und Dünn, über Asphalt und Kopfsteinpflaster radeln lässt. Wer einmal eine Tour durch Wald und Feld gemacht hat, gar am abgelegenen Meeresstrand in die Ferne geblickt hat, weiß es sehr zu schätzen, wenn es sich aufrecht auf seine Räder stellen lässt. Sand und Waldboden bieten herrliche Erlebnisse und atmosphärisch dichtes Drumrum, aber die sensible Mechanik des Fahrrads will man damit als Maschinen-Empathiker lieber nicht in Berührung bringen. In diesem Sinne: Schöne Erlebnisse, immer zwei Fingerbreit Luft in den Reifen und allzeit gute Aufstellung!